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Nikolausrede: 3 Vorlagen für Kinder & Erwachsene

Als Vorbote des Weihnachtsmannes oder des Christkindes kommt jedes Jahr am 06. Dezember der Nikolaus mit seinen Gesellen ins Haus und hält eine mehr oder weniger originelle Rede. Hier sind drei Beispiele dafür aufgelistet.

Lustige Nikolausrede

Wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit komme ich, der Heilige Nikolaus mit seinen Gesellen zu euch ins Haus. Wir nehmen den beschwerlichen Weg immer wieder auf uns, um euch zu fragen, ob ihr brav oder unartig ward. Denn brave Menschen müssen belohnt werden und schlimme Menschen bestrafen wir mit der Rute vom Knecht Ruprecht.

So begann meine Rede früher, ja früher, da haben die Zwerge in der Werkstätte die Geschenke noch selbst hergestellt, das hat sich alles geändert. Selbst ich als Nikolaus stapfe nicht mehr durch den finsteren Wald, sondern düse mit dem E-Scooter die Straße runter, um rechtzeitig bei euch zu sein. Die Geschenke bestellen wir bei Amazon oder Ebay und meine Nikolausreden lasse ich mir im Internet schreiben. Ja, ja so haben sich die Zeiten geändert. Wenn ich heute die Kinder frage, ob sie brav waren, bekomme ich zur Antwort, dass sie lange gezockt hätten, statt Ruhepausen einzulegen wird gechillt, ja und Mama soll cool bleiben, ist eh alles gebongt.
Die Rute vom Knecht Ruprecht ist doch altmodisch, wie wäre es mit einer Peitsche und Erdnüsse, sowie Orangen sind auch nicht mehr in, heute will man ein Smoothie oder Porec haben. Wie sieht das bei euch aus, seid ihr auch so modern oder liebt ihr es zur Vorweihnachtszeit noch einmal so richtig altmodisch. Kekse aus Mutters Backofen, dazu ein alkoholfreier Punsch, ein guter alter Zeichentrickfilm im Fernsehen und keine Comicserie aus dem Internet gestreamt.

Unsere schnelllebige Zeit bringt so viel Hektik mit, vergessen wir doch einmal all das Neue, das Moderne, denken wir uns zurück an die Zeit, als ich wirklich noch mit dem Schlitten aus dem Wald kam, als Schnee in meine hohen Stiefel fiel, wenn ich von Haus zu Haus stapfte, als ich überall süßen Lebkuchenduft wahrnehmen konnte und leuchtende Kinderaugen sah, die über kleine Geschenke noch richtig glücklich waren.

Wisst ihr Kinder, auch ich war mal jung und als junger Nikolaus habe ich meinem Papa geholfen, die Geschenke im Schlitten zu verstauen. Da wollte ich mir schon so manches Geschenk behalten, was ich natürlich nicht durfte, aber ich war froh, dass die Päckchen zu braven Kindern ins Haus kamen. Ja, und heute bin ich es, der euch fragt, ob ihr brav gewesen seid. Und ist die Technik noch so modern, das Fernsehen und Internet noch so vielfältig, den Nikolaus gibt es doch nur einmal und er kommt auch nur einmal im Jahr, um zu sehen, wie ihr das ganze Jahr so verbracht habt. Also genießt die Stille der Vorweihnachtszeit und vergesst für einige Minuten die Hektik.

So jetzt muss ich weiter düsen zum nächsten Haus, denn auch dort warten Kinder und die Eltern auf mich, dass ich sie beschenke oder die Rute vom Knecht Ruprecht auspacke. Lasst euch die Nüsse und Mandarinen schmecken, die Kekse, den Lebkuchen und vor allem auch den Schokolade-Nikolaus, für den ich lange Model stand. Eines ist sicher, nächstes Jahr komme ich wieder, dann vielleicht schon mit einem Elektroauto.


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Nikolausrede für Kinder

Hallo liebe Kinder, liebe Erwachsene, schwer war mein Marsch durch den tiefen Schnee, den ich und meine Gesellen auf uns genommen haben, um heute Abend bei euch zu sein. Und was wir alles erlebt haben, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Da war der Fuchs, der uns über den Weg gelaufen ist und uns gefragt hat, was wir denn in dieser stürmischen Zeit wohl im Wald machen würden. Ich habe ihm erklärt, dass wir auf dem Weg seien, um brave Kinder zu beschenken und schlimme Kinder zu bestrafen, nicht wahr Krampus? Da hat er gemeint, dass wohl alle Kinder brav sein würden, so wie seine Kinder im Bau, doch das ist nicht der Fall, oder wart ihr immer brav?

Der Fuchs hat uns dann einen guten Weg gewünscht und wir sind weiter gestapft durch den tiefen Schnee, als wir plötzlich ein Reh sahen, welches verzweifelt versuchte, im Schnee nach Nahrung zu suchen. Hallo liebes Rehlein, habe ich ihm zugerufen, hast du Hunger? Und Bambi rief zurück, ja sehr. Da haben wir Äpfel und Nüsse aus unserem Korb genommen und es dem Reh zum Fressen gegeben, das ist doch in Ordnung für euch Kinder, ihr habt jetzt natürlich etwas weniger?

Wir gingen weiter und trafen dabei auf einen kleinen Jungen, der zielstrebig durch den Schnee lief. Hallo, wie heißt du denn, rief ich ihm zu und er antwortete, ich bin der Max und wer bist du? Ich bin der Heilige Nikolaus, da starrte er mich mit großen Augen an und sagte, genau dich suche ich schon die ganze Zeit. Mama hat gesagt, dass du heuer nicht zu uns kommst, weil ich nicht immer brav war, stimmt das? Da habe ich ihn gefragt, was er denn so angestellt hat. Na ja, ich habe in der Schule nicht immer aufgepasst, habe zu wenig gelernt und zu Hause mein Zimmer ist auch nicht aufgeräumt. Ja, lieber Max, habe ich ihm gesagt, das geht natürlich nicht, aber ich komme trotzdem in jedes Haus, wo ich erwünscht bin, denn auch nicht so brave Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, sich zu ändern, nachdem sie vom Krampus dringlich darauf hingewiesen worden sind. Da strahlten seine Augen und so ging er gemeinsam mit uns weiter und jetzt sind wir alle hier, Max ist schon weiter zu seiner Familie gegangen, aber der Krampus und ich sind hier, um euch zu beschenken oder zu belehren, wie sieht es mit euch aus? Wisst ihr, unartige Kinder haben so einen besonderen Geruch, den erkennt nur der Krampus und wenn der diesen Geruch wahrnimmt, dann holt er seine Rute raus und dann kann es schon mal vorkommen, dass er damit droht und einen fürchterlichen Schrei loslässt, ah es geht schon los.

Schon gut, Krampus, die Kinder wissen sicher, was sie falsch gemacht haben und werden sich im nächsten Jahr ändern, denn genau in einem Jahr kommen wir wieder und dann wollen wir sehen, dass ihr alle brav ward, ist das ok?


Nikolausrede für Erwachsene

Wie jedes Jahr habe ich mich auf den Weg gemacht, um euch zu besuchen. Nicht nur ich bin durch den tief verschneiten Wald gestapft, sondern auch meine Gehilfen, wie der Knecht Ruprecht und die Engelein mit ihren Geschenken.

Wir besuchen nicht nur brave oder weniger brave Kinder, sondern kommen auch gerne zu euch Erwachsenen, denn auch ihr braucht ab und zu die Rute vom Knecht Ruprecht, oder? Als wir so durch den kalten Winterwald gewandert sind, bin ich meinen Gedanken nachgegangen und da ist mir eine Geschichte eingefallen, die ich euch gerne erzählen möchte.

Die Straßen waren hell erleuchtet, aus den Lautsprechern drang aufdringliche Weihnachtsmusik und die Leute hetzten von einem Geschäft zum anderen. Nur vor einem unscheinbaren Shop stand die kleine Leonie und starrte mit großen Augen in das Schaufenster. Dort stand eine Puppe mit blondem Haar und rotem Kleid. Die Puppe hatte blaue Augen und die Augen schienen Leonie zu sagen, dass sie gerne bei ihr zu Hause wäre. Auch der Ladenbesitzer sah das kleine Mädchen, wie es mit Mütze und Handschuhen vor dem Geschäft stand und sich schon seit vielen Minuten nicht mehr bewegte. Ihre Augen leuchteten und ihr Blick konnte nicht mehr von der Puppe lassen. Der Besitzer wendete sich wieder seinen Kunden zu und bediente diese. Nach zehn Minuten sah er wieder hinaus und da stand Leonie noch immer in der Kälte und blickte zu der Puppe hin. Irgendetwas überkam den Mann in diesem Moment, er wusste auch nicht wie, aber er hatte das Bedürfnis vor Weihnachten noch eine gute Tat zu tun. Er nahm die Puppe aus dem Schaufenster und Leonie beobachtet die Szene mit Angst. Wird die Puppe jetzt verkauft, kann ich sie mir nicht mehr vom Nikolaus wünschen? In diesem Moment trat er hinaus zum Mädchen und drückte ihr die Puppe in die Hand. Der Nikolaus hat mir geflüstert, dass du die Puppe gerne haben möchtest, hier du darfst sie mit nach Hause nehmen. Da umarmte Leonie den Mann und bedankte sich mit den Worten: „Ich habe gewusst, dass der Nikolaus nicht auf mich vergisst. Mutti hat gesagt, er kann heuer nichts bringen, weil sie arbeitslos geworden ist, aber ich habe immer gehofft, dass er kommt. Danke!“
Warum habe ich euch die Geschichte erzählt? Damit ihr in dieser hektischen Zeit einmal nachdenkt, in euch geht und auch wenn es euch gut geht, an die denkt, denen es nicht so gut geht. Wie könnten wir auch diesen Menschen, die keine Arbeit haben, keinen Platz zum Schlafen haben oder die aus ihrer Heimat flüchten mussten, helfen? Auch diese Menschen sollten vom Nikolaus besucht werden, denkt daran.

Aber jetzt komme ich zu euch, wart ihr immer brav oder soll ich den Knecht Ruprecht schicken, um euch Zucht und Ordnung zu lehren? Für die Braven unter euch werden die Englein kleine Geschenke verteilen. Nächstes Jahr komme ich wieder und ich hoffe ihr habt dann meine Worte in Taten umgesetzt.


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