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Die Bescherung: Geschichte, Bedeutung, Bräuche, Mehr

Zu Weihnachten beginnt die Zeit der Geschenke. Die Bescherung findet auf der ganzen Welt in unterschiedlicher Form und an verschiedenen Tagen statt. Bei der Art, wie diese Zeremonie gestaltet wird, kann jeder deutlich erkennen, wie stark religiös das Weihnachtsfest noch gesehen wird. In jedem Fall ist aber die Bescherung ein wichtiger Programmpunkt bei der Feier von Weihnachten. Der Text zeigt, wie die Bescherung in vielen Teilen der Welt abläuft.

Was bedeutet Bescherung an Weihnachten?

Zu Weihnachten werden in vielen Familien Geschenke gemacht. Diese werden aber meistens nicht, wie beispielsweise an Geburtstagen überreicht, sondern liegen am oder unter dem Weihnachtsbaum.

Die Geschenke werden also anonym gegeben. Oft steht nur der Name der Person auf dem schön verpackten Päckchen, die es erhalten soll. Damit wird daran erinnert, dass das Christkind oder der Weihnachtsmann die Geschenke heimlich gebracht hat.

Viele Kinder glauben auch heute noch fest daran und erzählen den Eltern ihre Wünsche, damit diese dann an das Christkind übermittelt werden.

Die Heimlichkeit der Bescherung steigert die Vorfreude auf die Bescherung. Manche Kinder sind schon Monate vorher mit dem Basteln schöner Wunschzettel beschäftigt und verschicken sie dann.

Wann ist die Bescherung an Weihnachten?

Weltweit ist es sehr unterschiedlich, wann die Bescherung stattfindet. In Amerika bringt Santa Claus die Geschenke in der Nacht. Wenn die Kinder dann am Weihnachtsmorgen wach werden, packen sie als erstes ihre Geschenke aus.

In Europa ist es Tradition, dass die Familie gemeinsam zur Christmette geht. Anschließend werden dann die Geschenke entdeckt und ausgepackt.

Da früher die Christmette immer eine Nachtmesse war, durften die Kinder dann nachts nur ein kleines Geschenk öffnen, die restlichen Geschenke wurden danach am Weihnachtsmorgen geöffnet.

Seit vielen Jahren gibt es besondere Familienmessen oder Kindermessen, damit der Heiligabend früher beginnen kann. Jetzt werden die Geschenke in Deutschland schon am Abend gefunden und geöffnet.

Besonders nicht religiöse Familien gestalten die Bescherung ganz nach ihrem Wunsch. Sie entwickeln eigene Familientraditionen und feiern mit Bescherung, aber ohne christlichen Hintergrund. Trotzdem findet die Bescherung meistens am Abend statt.

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Seit wann gibt es die Bescherung an Weihnachten? (Geschichte)

In der katholischen Tradition brachte der Nikolaus kleine Geschenke. Diese wurden am Nikolaustag, dem 6. Dezember, von den Kindern in ihrem frisch geputzten Stiefeln gefunden. Wollten die Eltern den Kindern zu verstehen geben, dass sie mit ihrem Verhalten nicht einverstanden und zufrieden waren, konnte es auch passieren, dass ein Kind nur Kohlestücke oder einen trockenen Ast in dem Stiefel fand.

Die Tradition zu Nikolaus Geschenke zu finden, rührt von der Legende der Nikolausgeschichte her. Der Bischof Nikolaus lebte im 4. Jahrhundert in Kleinasien. Zur Zeit der Christenverfolgung soll heimlich Familien geholfen haben, die verarmt waren. Erst 200 Jahre nach seinem Tod an einem 6. 12., verbreitete sich der Kult in Europa. Zuerst in Griechenland, später den osteuropäischen Ländern und dann in ganz Europa wurde der Nikolaustag gefeiert. Es gab nach und nach an immer mehr Orten eine Bescherung für die Kinder im Andenken an den heiligen Nikolaus.

Die zunächst nur kleinen Kostbarkeiten wie Mandarinen und Plätzchen wurden mehr und mehr zu größeren Geschenken. Die beschriebene erzieherische Komponente entstand nur in den Familien und steht in keiner Verbindung mit der Nikolauslegende.

Nach der Reformation der Kirche um 1500 entstand die evangelische Kirche. Es gibt keine Heiligenverehrung und so wurde der Nikolaustag eine katholische Tradition. Gleichzeitig wurde der Ritus der Bescherung auf das Weihnachtsfest übertragen.

Die Bescherung an Weihnachten war jahrhundertelang ähnlich bescheiden, wie es zuvor am Nikolausabend gewesen war. Das Aufstellen einer Krippe, die an die Geburt Jesu erinnert, und der geschmückte Tannenbaum nahmen viele Jahre einen deutlich größeren Stellenwert ein als die Menge und Größe der Geschenke, die in modernen Zeiten üblich geworden ist.

Warum gibt es die Bescherung an Weihnachten?

Mit der Bescherung an Weihnachten feiern wir gemeinsam den Geburtstag von Jesus. Seit dem Beginn des Christentums ist die Person von Jesus von herausragender Wichtigkeit. Unabhängig ob eine Person dem christlichen Glauben angehört oder nicht, dass Jesus gelebt hat, ist geschichtlich bewiesen. Somit können auch alle Menschen seinen Geburtstag feiern und sich gegenseitig bescheren.

Heute feiern fast alle Menschen Weihnachten und bescheren sich gegenseitig. Durch die Bescherung wird das Weihnachtsfest von den Menschen freudig erwartet. Es ist schön, Geschenke zu erhalten, noch schöner, liebe Menschen zu beschenken.

So behält das Weihnachtsfest auch in einer mehr und mehr säkularen Welt trotzdem noch seine Wichtigkeit.

Für die Christen hat Weihnachten einen ganz besonderen Stellenwert. Christi Geburt soll für immer im Gedankengut aller Menschen bleiben.

Weihnachten hat bei einem sehr hohen Anteil der Weltbevölkerung einen immens hohen Stellenwert. Industrie und Wirtschaft profitieren von der immer größeren Wichtigkeit, die der Bescherung beigemessen wird. Es gibt immer mehr Menschen, die Weihnachten feiern, weil es an diesem Feiertag die Bescherung gibt. Einige Kinder können der Krippe, die immer seltener aufgestellt wird, gar keine Bedeutung mehr geben. Es ist für sie nur ein Symbol, von dem sie die Bedeutung nicht mehr kennen.

Doch die Bescherung zu Weihnachten liegt in der christlichen Religion begründet, wo es heißt:

„Gott schenkte der Welt seinen Sohn.“ Jesus wird also verstanden als Geschenk an die Menschen. Als Jesus dann auch sein Leben für die Menschen gab, wurde er als Gottes Sohn und Heiland verstanden. Der Glaube des Christentums beginnt mit dem Sterben Jesu, das die Christen an Ostern feiern, wo er von den Toten wieder auferstanden ist.

Weihnachten ist also der tiefe Ursprung der christlichen Religion. Die Bescherung zu Weihnachten ist für die Christen ein Zeugnis der Dankbarkeit dafür, dass Jesus geboren wurde.

Wann ist die Bescherung in anderen Ländern?

Bescherung in Holland:

Schon am 5.12. bringt Sinterklaas hier die Geschenke. Die Bescherung findet also nach wie vor am Nikolausabend statt.

Bescherung in Belgien:

Auch hier bringt Sinterklaas die Geschenke, aber in der Nacht. Die Bescherung findet dann am 6.12. morgens statt.

Bescherung in Deutschland, Frankreich:

In Deutschland bringt in religiösen Familien das Christkind die Geschenke, wenn die Familie in der Christmette ist. Für andere Kinder ist der Weihnachtsmann der Überbringer. Die Bescherung geschieht noch am Abend des 24.12..

Der Zeitablauf ist in Frankreich sehr ähnlich, hier heißt der Überbringer der Geschenke Père Noël. Früher wurden die Geschenke erst am 25.12. gefunden.

Bescherung in England, Italien:

Father Christmas bringt den Kindern in der Weihnachtsnacht die Geschenke. Oft werden am Kamin Socken aufgehängt, worin die Kinder dann die kleineren Dinge finden.

In Italien ist eine Hexe mit der Lieferung der Geschenke beschäftigt. La Befana bringt manchen Kindern an zwei Tagen Geschenke. Am 25.12. und am 6.1., dem Dreikönigstag, wo früher immer die Bescherung stattfand.

Bescherung in Griechenland:

Vassilios, das Pendant zum deutschen Nikolaus, bringt in Griechenland am 31.12. in der Nacht die Geschenke. Weihnachten ziehen die Kinder singend von Haus zu Haus und erhalten dafür Rosinen, Gebäck und Feigen.

Bescherung in Spanien, Italien:

Die Reyes Magos, die Heiligen Drei Könige bringen am 6.1. in Spanien die Geschenke. Das Weihnachtsfest selber wird mit der Familie mit einem großen Festessen gefeiert.

Bescherung in Polen:

Die Zeit vor Weihnachten, der Advent, ist in Polen eine Fastenzeit. Diese endet erst mit der Christmette. Die Bescherung findet statt, wenn der Abendstern am Himmel erscheint, also gegen 17:00 Uhr. Hier bringt das Christkind die Geschenke.

Bescherung in Dänemark:

Am 24.12. bringt der Julemann in Dänemark die Geschenke. Bei einem großen Essen werden sie dann ausgepackt.

Bescherung in den USA:

Santa Claus bzw. Father Christmas bringt in der Weihnachtsnacht die Geschenke in den USA. Ganz ähnlich wie in England werden Socken am Kamin aufgehängt. Für Santa wird ein Teller mit frischen Plätzchen aufgestellt, damit er viele Geschenke da lässt und im nächsten Jahr gerne wieder kommt.

Bescherung in Mittel- und Südamerika:

Die Länder in Mittelamerika sind sehr katholisch beeinflusst. Das Christkind bringt hier die Geschenke an Heiligabend am 24.12..

Bescherung in Afrika:

Auch in vielen Ländern in Afrika wird inzwischen Weihnachten gefeiert. Die Bescherung steht nicht so sehr im Mittelpunkt. Entsprechend der finanziellen Möglichkeiten wird ein großes Fest mit landestypischem Essen gemacht, das dann in großer Runde gegessen wird.

Bescherung in Asien:

Eine Bescherung findet hier selten statt. Der Ursprung des Weihnachtsfestes ist kaum jemandem bekannt.

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Weihnachtsbräuche für die Bescherung

So vielfältig wie die Zeiten sind, an denen die Bescherung stattfindet, so vielfältig sind auch die verschiedenen Weihnachtsbräuche für die Bescherung.

In Deutschland werden die Geschenke am und unter den Baum gelegt. Manchmal sagen die Kinder noch ein Gedicht auf oder spielen ein Lied auf einem Instrument vor. Dann dürfen sie auspacken.

Die Kinder in Holland verkleiden sich gerne selber als Pieten, der Helfer des Nikolaus oder als Sinterklaas. So verkleidet bekommen sie in verschiedenen Geschäften immer wieder kleine Geschenke. Sie stellen immer wieder ihre Schuhe auf und finden dann und wann Süßigkeiten darin.

England ist auch an Weihnachten gerne bunt und opulent. Die Weihnachtskarten und Geschenke sind entsprechend dekoriert. Mistelzweige hängen in der Tür, darunter darf dann geküsst werden.

In Polen verläuft die Bescherung traditionsbewusst. Erst werden gemeinsam einige Weihnachtslieder gesungen und danach folgt dann die Bescherung.
Am 31.12., dem Tag der Bescherung in Griechenland, werden viele Spiele gespielt. Wer an diesem besonderen Tag Glück im Spiel hat, erwartet im nächsten Jahr auch Glück zu haben.

In Spanien findet keine Bescherung im eigentlichen Sinne statt, denn die Geschenke werden den Kindern während einer Parade der Heiligen Drei Könige feierlich überreicht.